Die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist Deutschlands größter Anbieter von Bonitätsauskünften. Sie sammelt Daten über das Zahlungsverhalten von Privatpersonen und stellt daraus den SCHUFA-Score als Prozentwert bereit, der Kreditgebern, Vermietern und Dienstleistern eine Einschätzung der Kreditwürdigkeit ermöglicht.
Aufgaben und Datenquellen
- Datenlieferanten: Banken, Sparkassen, Mobilfunkanbieter, Versandhändler und öffentliche Stellen.
- Datentypen: Kontoführung, Kreditkartenkonten, Ratenkredite, Leasingverträge, Mobilfunkverträge und Zahlungsstörungen.
- Registrierte Ereignisse: Positive Verträge, Umsätze, aber auch Mahnverfahren oder Insolvenzen.
Der SCHUFA-Score ist ein prozentualer Wert, der in der Regel zwischen 0 und 100?% liegt und mittels statistischer Verfahren aus verschiedenen Daten ermittelt wird. Er dient als Maß für die Kreditwürdigkeit einer Person und hat erheblichen Einfluss auf die Vergabe von Krediten, Mobilfunkverträgen oder Mietverhältnissen. Zu den zentralen Einflussfaktoren zählen die Anzahl und Art bestehender Kredite, das Verhältnis von bestehenden Verbindlichkeiten zum eingeräumten Kreditrahmen sowie die Zahlungshistorie. Einträge über Mahnverfahren oder Zwangsvollstreckungen wirken sich negativ aus, ebenso wie eine Häufung von Kreditanfragen in kurzer Zeit, die als Indikator für finanzielle Instabilität gewertet werden kann.
Verbraucher haben gemäß §?34 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) das Recht, einmal jährlich kostenlos eine sogenannte Datenübersicht von der SCHUFA anzufordern. Diese Selbstauskunft gibt Aufschluss über die gespeicherten Informationen, jedoch meist ohne den konkreten Scorewert. Wer eine Bonitätsauskunft mit Scorewert für Dritte benötigt – etwa zur Vorlage beim Vermieter –, kann diese kostenpflichtig anfordern. Besteht der Verdacht, dass gespeicherte Daten falsch oder veraltet sind, steht Betroffenen ein Widerspruchsrecht zu: Sie können eine Korrektur oder Löschung direkt bei der SCHUFA beantragen. Negative Einträge verbleiben in der Regel für bis zu drei Jahre in der Datei, bevor sie automatisch gelöscht werden.
Um den eigenen SCHUFA-Score zu verbessern, sind einige Verhaltensregeln hilfreich. An oberster Stelle steht die pünktliche Zahlung aller Rechnungen und Kreditraten. Auch die Vermeidung unnötiger Kreditanfragen – etwa durch den Vermerk „Anfrage Kreditkonditionen“ statt „Anfrage Kredit“ – trägt zur Schonung des Scores bei. Wer fehlerhafte oder veraltete Einträge entdeckt, sollte aktiv die Korrektur über die SCHUFA anstoßen. Schließlich kann es auch sinnvoll sein, überflüssige Kreditlinien und nicht genutzte Kreditkarten zu kündigen, um die Übersichtlichkeit und das Verhältnis von Kreditrahmen zu Nutzung zu optimieren.
Kritiker bemängeln undurchsichtige Score-Algorithmen und fehlende Einsicht in die genaue Berechnungslogik. Die SCHUFA arbeitet jedoch an Initiativen für mehr Datenklarheit und verbesserte Kundeninformation.
Die SCHUFA ist ein zentrales Element der deutschen Kreditwirtschaft. Ein guter Score erleichtert den Zugang zu Krediten, Verträgen und Mobilfunkanschlüssen. Regelmäßige Selbstauskunft und sorgfältiges Zahlungsmanagement sind entscheidend für eine positive Bonitätsbewertung.