Gesamtlaufzeit

Definition

Die Gesamtlaufzeit eines Darlehens oder Kredits beschreibt den Zeitraum vom Beginn der Auszahlung bis zur vollständigen Rückzahlung der vereinbarten Schuld inklusive Zinsen und Tilgung. Sie ist ein zentrales Element bei jeder Finanzierung – insbesondere bei Immobilienkrediten – und hat unmittelbaren Einfluss auf die Höhe der monatlichen Raten, die Gesamtkosten des Kredits sowie die Planbarkeit für Kreditnehmer und Kreditgeber.

Was umfasst die Gesamtlaufzeit?

Die Gesamtlaufzeit bezieht sich nicht nur auf die Dauer der Zinsbindung oder auf einzelne Tilgungsabschnitte, sondern auf die gesamte Zeitspanne, bis das Darlehen vollständig zurückgezahlt ist. Dabei berücksichtigt sie:

  • die Tilgungsrate (z.?B. 2?% jährlich)
  • die vereinbarte Zinsbindung
  • die vereinbarte Restschuld nach der Zinsbindung
  • die Anschlussfinanzierung (sofern erforderlich)


Beispiel: Sie nehmen ein Darlehen über 300.000?€ mit 2?% Tilgung und einer Zinsbindung von 15 Jahren auf. Nach Ablauf der 15 Jahre bleibt eine Restschuld von 180.000?€, die anschließend mit einem weiteren Darlehen getilgt wird. Die Gesamtlaufzeit umfasst in diesem Fall die gesamte Zeit vom ersten Zahlungstag bis zur vollständigen Rückzahlung beider Kreditphasen – z.?B. insgesamt 30 Jahre.

Bedeutung der Gesamtlaufzeit

Die Gesamtlaufzeit ist entscheidend für:

  • Ihre finanzielle Planbarkeit: Je länger die Laufzeit , desto geringer die monatliche Belastung – aber desto höher die Gesamtkosten durch Zinsen.
  • Die Kreditkosten: Eine längere Laufzeit führt in der Regel zu höheren Gesamtzinskosten.
  • Die Auswahl des Finanzierungsmodells: Ob Annuitätendarlehen, Tilgungsdarlehen oder Volltilgerdarlehen – alle unterscheiden sich in Bezug auf Laufzeit und Rückzahlungsstruktur.

Einflussfaktoren

Die Gesamtlaufzeit eines Kredits hängt maßgeblich von folgenden Faktoren ab:

  • Anfangstilgung: Je höher die Tilgung, desto kürzer die Laufzeit.
  • Zinssatz: Ein niedriger Zinssatz wirkt sich ebenfalls positiv auf eine schnellere Tilgung aus.
  • Sondertilgungen: Zusätzliche Zahlungen verkürzen die Laufzeit erheblich.
  • Zinsbindungsdauer und Restschuld: Nach Ablauf der Zinsbindung entscheidet die Höhe der Restschuld über die Fortsetzung der Finanzierung.

Beispielrechnung

Ein Darlehen über 250.000?€ mit 2?% Tilgung und 3?% Zinsen ergibt eine monatliche Rate von rund 1.042?€. Bei gleichbleibender Rate würde die Gesamtlaufzeit etwa 36 Jahre betragen. Wird hingegen mit 3?% getilgt, verkürzt sich die Laufzeit auf rund 27 Jahre – bei einer höheren monatlichen Belastung.

Was ist der Unterschied zur Zinsbindung?

  • Zinsbindung: Zeitraum, in dem der vereinbarte Zinssatz festgeschrieben ist (z.?B. 10 oder 15 Jahre).
  • Gesamtlaufzeit: Gesamte Rückzahlungsdauer des Darlehens – sie kann die Zinsbindung deutlich übersteigen, insbesondere bei niedriger Tilgung.

Fazit

Die Gesamtlaufzeit ist ein zentraler Bestandteil jeder Finanzierung und sollte bei der Planung sorgfältig berücksichtigt werden. Sie beeinflusst nicht nur Ihre monatliche Rate, sondern auch die gesamten Kosten und Ihre finanzielle Freiheit über viele Jahre hinweg. Wer gezielt mit Tilgungshöhe, Sonderzahlungen und Zinsbindung arbeitet, kann die Gesamtlaufzeit verkürzen und bares Geld sparen.

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