Fälligkeitsdarlehen

Definition

Das Fälligkeitsdarlehen – auch als Festdarlehen oder endfälliges Darlehen bekannt – ist eine besondere Form der Kreditvergabe, bei der die Rückzahlung des gesamten Kreditbetrags nicht in monatlichen Raten, sondern in einer Summe am Ende der Laufzeit erfolgt. Während der Laufzeit werden lediglich die Zinsen gezahlt. Diese Darlehensform spielt vor allem in der Immobilien- und Kapitalanlagefinanzierung eine Rolle.

Wie funktioniert ein Fälligkeitsdarlehen?

Im Gegensatz zu einem klassischen Annuitätendarlehen zahlen Sie beim Fälligkeitsdarlehen über die gesamte Laufzeit keine Tilgung, sondern nur die vereinbarten Zinsen. Erst am Ende der Laufzeit – zum sogenannten Fälligkeitszeitpunkt – muss die gesamte Darlehenssumme auf einmal zurückgezahlt werden.


Beispiel: Sie nehmen ein Fälligkeitsdarlehen über 100.000?€ mit einem Zinssatz von 3?% auf 10 Jahre auf. Jährlich zahlen Sie 3.000?€ Zinsen, also insgesamt 30.000?€. Am Ende der Laufzeit zahlen Sie die 100.000?€ in einer Summe zurück.

Für wen ist ein Fälligkeitsdarlehen sinnvoll?

Diese Finanzierungsform eignet sich vor allem für Kapitalanleger oder Selbstständige mit unregelmäßigen, aber planbaren Einnahmen. Typische Szenarien:

  • Sie erwarten eine größere Zahlung in der Zukunft (z.?B. fällige Lebensversicherung, Erbschaft, Verkauf einer Immobilie).
  • Sie möchten steuerliche Vorteile nutzen, z.?B. durch den vollständigen Abzug der Zinsen bei vermieteten Immobilien.

Vorteile des Fälligkeitsdarlehens

  1. Liquiditätsvorteil während der Laufzeit: Da keine Tilgung anfällt, sind die monatlichen Belastungen geringer.
  2. Planbarkeit: Die Rückzahlung erfolgt zu einem festen Zeitpunkt, der kalkulierbar ist.
  3. Steuervorteile: Bei vermieteten Objekten können Zinszahlungen als Werbungskosten steuerlich abgesetzt werden.
  4. Verzinsung des Tilgungsbetrags: Wenn der Darlehensnehmer das Geld separat anlegt (z.?B. in einer Kapitallebensversicherung), kann er von einer zusätzlichen Rendite profitieren.

Risiken und Nachteile

  1. Hohe Endschuldungssumme: Sie müssen in der Lage sein, am Ende der Laufzeit die gesamte Darlehenssumme auf einen Schlag zu begleichen.
  2. Zinsbelastung: Über die Laufzeit zahlen Sie mehr Zinsen als bei einem Annuitätendarlehen, da der Darlehensbetrag nicht sinkt.
  3. Anlagerisiko: Wird das Tilgungskapital z.?B. in einem Fonds oder einer Lebensversicherung angespart, besteht das Risiko, dass das Endguthaben nicht ausreicht.
  4. Disziplin erforderlich: Das parallele Ansparen der Tilgung erfordert Planung und finanzielle Disziplin.

Besicherung und Tilgungsersatz

In der Praxis wird das Fälligkeitsdarlehen oft mit einer sogenannten Tilgungsersatzleistung kombiniert – etwa einer Lebensversicherung oder einem Bausparvertrag. Diese Anlagen dienen dann als Sicherheit für die Bank und sollen am Ende zur Tilgung verwendet werden.

Fazit

Ein Fälligkeitsdarlehen bietet attraktive Vorteile – insbesondere für Kapitalanleger mit entsprechenden Rücklagen oder erwarteten Einmalzahlungen. Es ist jedoch nicht für jeden geeignet, da es ein gewisses Maß an finanzieller Planungssicherheit und Disziplin voraussetzt. Wenn Sie sich für diese Form der Finanzierung interessieren, sollten Sie gemeinsam mit einem unabhängigen Berater prüfen, ob das Modell zu Ihrer persönlichen und finanziellen Situation passt.

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