Unter Abschreibung versteht man im steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Kontext die Erfassung von Wertminderungen bei Wirtschaftsgütern über deren Nutzungsdauer. Für Immobilien wird in der Regel die Gebäudeabschreibung herangezogen, bei der die Anschaffungs- oder Herstellungskosten einer Immobilie über einen festgelegten Zeitraum verteilt als Aufwand geltend gemacht werden.
Steuervorteile: Die jährlichen Abschreibungen reduzieren das zu versteuernde Einkommen und können so die Steuerbelastung mindern.
Nutzungsdauer: Wohnimmobilien können beispielsweise über 50 Jahre (2 Prozent pro Jahr) oder über 40 Jahre (2,5 Prozent pro Jahr) abgeschrieben werden, je nach Baujahr und gesetzlicher Regelung. Gewerbeimmobilien unterliegen oft anderen Sätzen.
Wertentwicklung: Trotz Abschreibung kann die Immobilie am Markt steigen oder fallen. Die Abschreibung bildet nicht zwangsläufig den tatsächlichen Wertverlauf ab, sondern dient vor allem steuerlichen Zwecken.
Lineare Abschreibung: Ein konstanter Prozentsatz pro Jahr über die gesamte Nutzungsdauer.
Degressive Abschreibung (historisch relevant): Höhere Abschreibungsbeträge in den Anfangsjahren, die sich im Zeitverlauf verringern. Derzeit ist sie für Gebäude nur in bestimmten Fällen bzw. für bestimmte Zeiträume zugelassen.
Beispiel
Ein Anleger erwirbt eine vermietete Eigentumswohnung für 200.000 Euro (ohne Grundstücksanteil) und wendet das lineare Abschreibungsverfahren mit 2 Prozent pro Jahr an. Er darf jährlich 4.000 Euro (2 % von 200.000) als Abschreibung geltend machen. Diese mindern seine steuerpflichtigen Mieteinnahmen, was zu einer geringeren Einkommenssteuerlast führt.
Die Abschreibung ist ein zentrales Instrument für Immobilieninvestoren, um steuerlich zu profitieren. Vor einem Immobilienkauf sollte man sich mit den relevanten Abschreibungssätzen vertraut machen und gegebenenfalls steuerlichen Rat in Anspruch nehmen, um die optimale Strategie zu wählen.